Geschichtenzyklus aus Zisalpinien

(Anmerkung: Dieses Manuskript ist unvollständig, passen sie deshalb auf Spoiler auf!)

Fleisch oder Führerschein ?

Gian-Leone verbrannte seinen Führerschein denn er wollte weiterhin Fleisch verzehren und sein Vetter Giacobo wurde Vegetarier, da sein Auto alles sei, was von seiner gescheiterten Ehe übrig blieb. Dabei hatte er sich mit seiner veganen Exfrau öfters wegen ihrer Essens- und Lebensgewohnheiten gestritten.

Um gegen den Klimawandel effizienter vorzugehen verbot die Regierung der Republik von Zisalpinien – einem Land zwischen dem italienischsprachigen Teil der Schweiz, dem österreichischen Tyrol und Italien – den klimaunfreundlichen Konsum von Fleisch oder die Autofahrt zu verringern. Der Ministerpräsident hatte nach dem blutigen und fehlgeschlagenen Staatsstreich des Staatspräsidenten keine Angst mehr unpopuläre Gesetze durchzuboxen, wenn die nationale Sicherheit auf dem Spiel stand. Ministerpräsident Mario di Leonetti wurde so abgehärtet, dass er beratungsresistent wurde. Gegen den Willen seines besten Freundes Luvinas ernannte er deswegen auch den gefährlichen Ganoven Oswald Malbranche zum Minister. Malbranche wurde nie Regierungschef, doch wurde er immer mächtiger und zwang Leonetti zum Rücktritt ohne überhaupt die legalen Machtbefugnisse dafür zu haben. Am vernünftigen Regieren hatte Malbranche kein Interesse.

Eine Pizzeria in Zisalpinien

Fünf Leute gründeten eine Pizzeria. Gian-Leone ist erster Stammkunde geworden, obwohl er ursprünglich einen Fiorentinasteak bestellen wollte. Kurz vor Mitternacht ging Gian-Leone nach Hause und traf auf dem Weg nach langer Zeit wieder einen alten Sandkastenfreund: Davide Asimo, der erfolgreichste Speditionsgeschäftsmann in Zisalpinien.

Die Odyssee auf der transnationalen Straße

Timotheos („Timo“) und Tanya fahren seit Wochen einen Lastwagen. Der Bürokrat und Businessanalyst Timo befreundete sich mit der lebischen Lastwagenfahrerin auf einer langen Transport- und Geschäftsreise. Tanya war die erste Frau mit der der dreimal geschiedene Timo nicht in einer toxischen Beziehung war. Auf der Reise im Transportlastwagen sucht er nach seinen drei Exfrauen und drei Kindern. Eine Versöhnung mit allem wurde sehr schwierig zumal die Kinder verwöhnt und verdorben waren, während die erste Exehefrau Emma eine Sekte gründete, die zweite Ulrika ihren Job als Journalistin aufgab und Terroristin wurde, während Erika durch Reichtum dekadent und unsittlich wurde.

Auf ihrer reise nach Transsylvanien waren Timo und Tanya darüber besorgt, dass ein 9. Krieg zwischen das diktatorische Magyarenland und das Fürstentum Karpathien ausbrechen könnte. Bei jedem Krieg wechselte die Region Transsylvanien die Staatszugehörigkeit. Der 9. Transsylvanienkrieg brach kurz nach der Heimreise aus.

Tanya blieb auch nach der der Kündigung Timos weiterhin im Kontakt mit ihm und lebte mit ihrer Lebensgefährtin die Kunsthistorikerin Aminata zusammen. Davide wollte Timo einen besser bezahlten Posten in seiner Firma anbieten damit er blieb, doch die „Sehr Heilige“ Emma befahl ihm seine Liebe zu seinem ersten Kind zu beweisen, indem er eine Firma von Buchhaltungsexperten gründete. Joshua, der Sohn des Timos und der Emma wurde Vize-CEO und Vize-Guru, bis die Terrorgruppe unter der Führung von Anselmo und Erika ihn entführte und er seelisch für immer gebrochen wurde. Katerina wurde später Polizistin und erschoss später vieler der Terroristen die ihre Mutter ausgebildet hatte. Cosimo, der jüngste unter den drei Kinder zwang seinen „zahnlosen“ Vater in den Ruhestand zu gehen und durch die Hilfe seiner Stiefschwester und dessen Bekannten einen gewissen Herrn Luvinas wurde die Sekte seiner Mutter als illegale kriminelle Organisation eingestuft und „verfassungsfeindliche Partei“ verboten. Später gründeten ehemalige Sektenmitglieder und Terroristen ein kurzlebiges Verbrechersyndikat in der Hauptstadt von Zisalpinien, das von ihrem ehemaligen Mitglied Monsieur Malbranche verraten wurde.

Ahnengeister und Zombies

Aminata übernachtete im Schloss Weissburg, wo alle ihre Begleiter zu Zombies mutierten, doch auch Spuckgespenster mit verstümmelten Gesichtern scheinen etwas mit dem Angriff der Untoten zu tun zu haben. Auf ihrer Flucht entdeckte sie eine unterirdische Krypta wo tausende Soldaten aus dem ersten Weltkrieges begraben wurden. Das Massengrab soll durch einen ehemaligen Hierarchen der Burg namens Giovanni Isola verflucht worden sein. Der Hierarch soll etwa so in seinem „Letzten Gedicht“ das „infernale Feudalsystem“ beschrieben haben:

Zombies unterstehen den Vampiren, die Vampire gehorchen dem Graf der Vampire, der Graf antwortet seinem Vater einen der sieben Dämonenfürsten, die dem Hofstaat des Königs der Unterwelt bilden.“

Aminata versteckt sich, versucht zu überleben und zu verstehen wer oder was diese Wesen sind, die sie mit eigenen erschrockenen Augen gesehen hatte. (…) Einer dieser sagte: „Ich bin dein Urgroßvater„. Die junge Historikerin konnte ihren Augen kaum glauben.

Die vier Abgesandten des Königs der Unterwelt kamen und sahen ein höllisches Heerschar aus Vampiren im Kampf gegen die Geister der zisalpinischen Befreiungsarmee. Die vier reptiloidische Dämonen verlangten von heerführenden Dämonenfürsten Rede und Antwort, doch er schwieg bevor er sie wegschickte.

Schlechte Staatsbeamten

Oswald Malbranche war an den schmutzigen Machenschaften des Geheimdienst tätig, wobei er dafür sorgte, dass es in der Außenpolitik zu einer reihe von Fehlentscheidungen kam und auch zu zahlreichen Versagen der Justiz gerechte urteilen zu fällen. Später wurde er Minister und folgte seinem eigenen Agenda, der gegen den Willen mehrerer Regierungskollegen zum Abbau des Sozialstaates führte. Als er im Ruhestand ging hinterließ er einen korrupten Staat. Ein Detektiv fand nach Malbraches Ermordung bei ihm Zuhause gestohlene Dokumente und entdeckte die Struktur seines geheimen Netzwerks. Das System Malbranche bildete sozusagen einen Staat im Staate, der die Korruption allgegenwärtig machte. Zum dritten Jahrestag des Mordes an Malbranche haben die meisten Menschen in Zisalpinien diesen unsympathischen Exminister schon längst vergessen, doch der Meisterdetektiv brachte drei Volkspartien und sieben Großkonzerne zu Fall als er die Korruptionsgeschäfte plötzlich und anonym veröffentlichte. Nicolaos Luvinas beobachtete heimlich seinen Kollegen Malbrache seit Jahren, da er ahnte, dass er seinem Land schaden werde. Als Malbranche Minister wurde, wurde durch seinen Druck Luvinas entlassen. Luvinas zog sich im Ruhestand auf seinen Landgut zurück, doch operierte er im Geheimen weiterhin als sei er noch ein Spion.

Luvinas ließ sich im hohen Alter in der Hauptstadt von Zisalpinien (die er einen „Schlangennest“ oder „Rattenloch“ nannte) nur ungerne blicken, außer um in der Pizzaria seine Freunde zu treffen und gegebenfalls mit ihnen Schach zu spielen. Zisalpiniens Politiker galten seit dem Rücktritt Leonettis als korrupt oder inkompetent oder (was fast immer der Fall war) beides. Bei den Wahlen werden deswegen die Kandidaten Ratten, Schweine oder Schlangen genannt. Deswegen haben nur Freundschaft, Respekt und Solidarität das Land wieder auf die Beine gebracht.

Julien Sita, 25. August 2022.

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