Kleines Thesenkatalog

These 1: Der homo boni der (s)ein kapitalitisches Schicksal selbst gewählt hat, ist nicht zu bemitleiden.

Respondeo: Ich habe die Wahl getroffen zwischen dem Feudalsystem und dem Kapitalismus für das letztere. Besser ein „Looser“ in der Markwirtschaft als ein „Gewinner“ in der vorkapitalistischen Zeit zu sein. Ich auch nicht eine Stelle als Staatsbeamter haben, wo ich wenig arbeite, und viel verdiene, denn dies entspreche nicht meinen Ambitionen oder Talenten.

These 2: „Die Moral ist nichts als die Regulierung des Egoismus.“ Jeremy Bentham (1748 – 1832), englischer Moral- und Rechtsphilosoph, Vater des Utilitarismus.

Respondeo: Der Wille ist immer egoistisch, wenn auch stehts in einer anderen Form. Allerdings ist Regulierung des Willens nicht zureichend für einen moralischen Habitus: auch die Affekte müssen reguliert oder in Schranken versetzt werden. Der böse Wille muss selbstverständlich im Zaun gehalten werden, aber der gute Wille muss gestärkt werden. Angenommen moralisches Verhalten wirke durch die Regulierung des Egoismus, so fehlt aber ihren Ursprung und ihre teleologische Ursache. Dazu könnte man sagen, dass es in der Natur des Menschen liege oder in der Natur menschlicher Gesellschaft liege zum Wohl der Allgemeinheit auf bestimmte Begierden zu verzichten.

These 3: Der Verzicht auf Begierden ist das Wesen der Moral.

Respondeo: Nicht alles worauf verzichtet wird, ist böse oder schädlich und es wurde schon den Mönchen vorgeworfen durch asketische Ideale sich das eigene Leben und jenes ihrer Mitmenschen zu vermiesen weil sie an Aberglauben festhalten (siehe auch dazu die Werke von Hume und Nitzsche).

These 4: Über Irreführende Statistik und Kategorienfehler

Respondeo: Der Marxismus geht davon aus, dass es nur Unterdrücker und Unterdrückte in einer Klassengesellschaft geben könnte. Dabei wird in geschlossenen Kategorien gedacht und nicht die soziale Mobilität und Klassen zwischen den am meisten Marginalisierte und Herrscher berücksichtigt. Der Ritterstand gehörter zur Kaiserzeit weder zum Senatorenstand noch zu den Plebejern, während unter den Plebejer, die über 90% der Bevölkerung Roms ausmachten, auch reiche und politisch mächtige Plebejer gab. Was Wokeisten auch vergessen ist, nur weil man aus einer Bevölkerungsgruppe kommt die meistens marginalisiert ist und war, bedeutet dies nicht, dass man nicht mit einem Silberlöffel im Mund geboren sein könnte. Es gibt auch Mitglieder von ethnischen, religiösen, sexuellen etc. Minderheiten die privilegiert sind und höhere Chancen haben sozial Mobil „nach oben“ haben.

These 5: Menschenrechte müssen neu gedeutet werden

Respondeo: Einerseits muss sich die Demokratie auf die Menschenrechte beruhen, da sie ohne diese Rechte kein allgemein nachvollziehbares Existenzrecht hat und zwangsnotwendigerweise den Rechtstaat abschafft und zu einer Tyrannei der Mehrheit (also eine Ochlokratie) entartet. Andererseits dürfen Menschrechte nicht zu Alibis der schlechtesten und bösesten Menschen sein damit sie ihr gerechtes Urteil umgehen können. Wenn das Rechtssystem eher Täter als Opfer verteidigt, dann müssen Parlamentarier bessere Gesetze machen oder abgewählt werden, wenn die Wähler so weise sind gerechte Gesetze für ein einziges Mal über ihren Geldbeutel zu stellen.

Julien Sita, 29. Januar 2023.

These 6: Die Medien lügen

Respondeo: Sie dürfen das nicht, sind aber auch fähig dazu. Man kann vom einzelnen nicht auf das allgemeine Schließen. Deswegen sind einige Falschheiten des Geschichtsschreibers Thukydides nicht der Grund weswegen kein Wort seiner acht Bücher über den Peloponnesischen Krieg geglaubt werden soll. Im Alltag wird auch zwischen systematischen und punktuellen Lügen unterschieden, wobei beim ersteren die Verfolgung von Interessen vermutet wird. Interessen haben auch „alternative Medien“ die ohne „fake news“ bankrott ausgehen würden. Kant bemerkte, dass der Dogmatismus, den schlichten Glaube ohne gültige Belege, uns nichts lehren würde und der Skeptizismus nichts, nicht einmal Ruhe, versprechen kann. Kant bevorzugte deswegen die kritische Methode, im Sinne von untersuchende, überprüfende Methode, was das griechische Wort „krenein“ bedeutet.

Julien Sita, 3. März 2023.

Führer und Volksherrschaft

Die charismatische Führer, denen man die Rückkehr eines goldenen Zeitalters erhofft und die von Millionen von Menschen begeistern, denen übernimmt man oft deren Meinung und glaubt sie seien immer moralisch im Recht, weil man charismatische und hoffnungsgebende Führer vertraut, sobald man von ihnen verführt wird. Die Herrschaft oder zumindest das Wohlergehen des Proletariats durch ein Führer an der Spitze des Staates waren Irreführende Ideale des klassischen Faschismus. Der allgemeinen Willen (volonté générale) sollte nach diesem durch den von Millionen vertrauten charismatischen Führer materialisiert werden. In Wahrheit ist der „Wille des Volkes“ immer derselbe: Ernährung, Privatsphäre, Wohnort, Freiheit, Sicherheit, keine materielle Not, finanzielle Stabilität etc. . Ein Vertrauensbruch zwischen Volk und Führer führt zu Instabilität, was zum Regimewechsel oder zur verallgemeinerten Terrorherrschaft führen kann.

Original ideas of the monarchy

(1) By God(s‘-)’s will a king, not queen, shall protect the weak and innocent from the strong and wicked by coercing all to obey the laws.

(2) A king, a patriarchical ruler, shall only be responsible towards the God(s) and deities have the right to appoint a sovereign. As the believers trust deities while praying to them as well they can trust the king by gods’/god’s grace.

(3) It shall only be one king for one kingdom at the same time, otherwise structural problems or/and power struggles will emerge. A clique of rulers are seen as oppressive strongmen or criminal crooks on the top.

Julien Sita, June 10th and 20th, 2023

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