Kaiser Augustus bekam im Januar 27 v.Chr. einen „(Ehren-)Schild der Tapferkeit“ vom Senat verleihen ausser der Tapferkeit – an dem er in Wahrheit mangelte und die Schlachten eigentlich von seinen Generälen gewonnen wurden – werden auch die Tugenden der Milde, Gerechtigkeit und Frömmigkeit genannt.
Spannend wäre auch zu wissen in wie fern diese vier Tugenden in der augusteischen Zeit auch Königen Roms zugeschrieben wurden. Unter anderen dem Augustus freundlich gesinnten Geschichtsschreiber Titus Livius.
Die römischen Könige sind vor allem Legendär und laut deutschen Historikern sind nicht einmal die Namen der Könige sicher, aber die Attribute und Taten, die den Königen retroaktiv zugeschrieben wurden, sind nicht nur Fiktionen oder zumindest verworrene Halbwahrheiten, sondern auch eine Projektion eines guten oder schlechten Herrschers je nach den moralischen Standarten der Mittleren und Späten Republik. Die Römer fingen mit ihrer Geschichtsschreibung um 200 v.Chr. an, wobei deswegen die Überlieferungen die über die Geschichte Roms von 753 bis 293 v.Chr. erzählen kaum getraut wird.
Forschungsartikeln zu den exempla des Titus Livius von J. Chaplin „Livy’s Use of Exempla“ in B. Mineos Herausgeber von „A Companion to Livy“ (Malden (MA), 2015, S. 102-113) und J. Deininger „Livius und der Prinzipat“ in Klio 67 (1985), S. 265-272 werden für dieses Nachforschung benutzt.
Julien Sita, 7. März 2023.