Der Schneeweg – The snow path

Karl Prinz von Kolonna wurde König von Thüringen nach er an dem Kreuzzug gegen die Sachsen (vor den Wikingereinfällen) teilgenommen hat. Karls Vater hatte 30 Jahre Krieg gegen die Sachsen geführt – ohne Erfolg und starb erblindet auf dem Schlachtfeld. Die Imperien der Hermannen und Markomannen sind vor mehr als hunderten von Jahren zusammengebrochen nach eine Serie von langen Kriegen als Nebenwirkung. Kleinkönigreiche nahmen ihren Platz auf den Ruinen alter Reiche. Frankonien, Bayern, Schwaben kämpften in den Rheinländereien gegen Zeeland, Holland und Friesland doch konnte keine Koalition sich des Rheinlandes behaupten. Polskanien stieg zur mächtigsten Nation in der Region auf, doch nachdem das Großkönigreich von Moravien unterging haben auch die magyarischen Horden das Machtvakuum gefüllt.

Das Königreich Böhmen wollte einen legitimen König um eine Invasion der Magyaren zu vermeiden. Der Rat der Jurispraetoren (der höchste Richtergremium Böhmens) bot dem König von Thüringen die Krone Böhmens an. Er wollte ablehnen, doch seine Frau bestand darauf, dass die Magyaren auch nur den Anschein von Schwäche als einen Kriegsgrund ansehen werden und wenn das Königreich Böhmen unter ihrem Joch fallen würde, sie das Sudetengebirge umgehen werden um zunächst Thüringen als das Schwächste Glied der Region zuerst einzunehmen. Karl wollte keinen Krieg riskiere, doch scheint es so als ob der Magyarenkönig Etzel als erster in der Hauptstadt Praha ankommen würde. Die Magyaren werden die Böhmerkrone usurpieren wenn Karl und sein Gefolge nicht den kürzesten und gefährlichen Schneeweg durch das Sudetengebirge nimmt. Hat er oder den Mut dazu oder gibt seine Frau und Begleiterin Leona ihm den Mut dazu die Orks, Goblins, Hexen, Trolle, Feen, Riesen, Drachen, Golems und weitere Wesen im Sudetengebirge paroli zu bieten?

Es wird gesagt Karl wollte zunächst die Krone Böhmens ablehnen doch Königin Thusnelda, seine Frau, die aus einem fernen Land am Baltikum kommt gab ihm den Mut seinen Anspruch zu erheben, sowie machte ihm auch klar, dass Böhmen den Magyaren zu überlassen ihren Appetit – noch mehr Land zu erobern, plündern und zu unterjochen – nur vergrößern werde. Thusnelda, auch „Nelda“ oder „Thussa“ genannt, konnte fast alle Sprachen dieser Region beherrschen und war für den König und sein Kronrat als Vertrauensperson und Dolmetscherin tätig. Sie verhandelte mit den Sachsen den Friedensvertrag nach dem gescheiterten Kreuzzug und konnte fließend böhmisch, sodass sie ihren Ehemann zum König von Böhmen akzentfrei aufrief. Sie brachte Karl auch die Grundlagen des böhmischen, sächsischen, polskanianischen und magyarischen bei. Auch konnte sie durch ihr rhetorisches Talent Etzel dazu überreden das Thüringer-Böhmer-Doppelkönigreich in Ruhe zu lassen, was jedoch den Krieg zwischen Etzel und Jan III. nicht verhindern konnte. Thusnelda musste Etzel mit dem Krieg drohen und gleichzeitig Tributzahlungen anbieten, wenn dieser und seine Nachfahren die Grenzen und territoriale Integrität der Doppelmonarchie respektiert. Etzel glaubte der Schatz der Sudetenzwerge würde ihm ermöglichen eine größere Armee mustern zu können und mit einem neuen Heer den übermächtigen König Jan III. besiegen zu können. Karl dachte würde nur der übernächste werden, doch Thusnelda glaubte oder zumindest hoffte, dass die Poskanier die Bedrohung der Magyaren durch einen großen beenden würden, während die Thüringer und Böhmer neue Truppen ausbilden könnten.

Jan III., der König von Polskanien, wurde vergeblich von Karl zur Hilfe gebeten. Diese dringende Nachricht kam nie an: König Jan belagerte die Hauptstadt eines Orkstammes am Don-Fluss. Er fiel in der Schlacht von Karandjebesh mit dem Versuch das Magyarenreich zu schwächen und es gegebenfalls zu erobern. Etzel gewann den Krieg gegen Jan III., doch verlor seine Verbündete, die unter sich bekriegten oder die Donaustämme angriffen, da Etzels Autorität von ungehorsam gewordenen Clans in Frage gestellt wurde. Otto, der Sohn und Nachfolger Karls, musste viel später die letzten magyarischen Horden besiegen um Böhmen, Thüringen sowie andere Königreiche zu beschützen. Theophania von Thüringen und Böhmen, Ottos Tochter, besiegte das Gros der Horden in der epischen Drei-Tage-Schlacht von Karadjordje. Als Theophania die Regentschaft übernahm läutete sie eine Friedenszeit ein, die eine der längsten in der Geschichte dieser Region (die Teutoland heisst) war. Thüringen Böhmen und de facto auch das Sachsenland wuchsen zusammen in einem neuen Königreich zusammen, dass weder einen Bürgerkrieg noch einen auswärtigen Krieg für mehrere Generationen erlebte. Die Medizin, Astronomie und industrielle Technologie aus der Zeit der ersten Zivilisation (vielleicht Atlantis ?) wurden wiederentdeckt, weiterentwickelt und verbessert. Die Zeit der streitenden Stämme war zu Ende und die Zeit der Scharen-Städte hat begonnen.

„Eine Woche oder Zehn Tage höchstens haben wir Zeit um Praha zu erreichen. Dies sind etwa 200 Stadien (=100 Kilometer) die wir zurücklegen sollten.“ – „Per Vogelflug!“ präzisierte die Königin. „Gewiss Eure Majestät ich vergaß nicht, dass wir das Bergland durchqueren müssen …“ fuhr Heynrich fort. „Sieht zu, dass wir viel mehr Proviant brauchen als nötig; mein Gefolge muss so viel mitnehmen wie nur möglich!“ König Karl wusste, dass dies keine einfache Entscheidung war und noch schwieriger war es tatsächlich durchzuführen. Nicht einmal einen geeigneten Stellvertreter hat Karl gefunden, der das Königreich verwalten soll, während er mit Königin, Rittern seiner Leibwache und dem Rest seiner Gefolgschaft ins Ausland verweilt. Sein Bruder Prinz Karloman war ein Ritter, der dem König von Frankonien die Treue geschworen hatte, doch obwohl Frankonien formell unabhängig war, bliebe es seit Generationen unter der Obhut Bavariens. Bavarien bekriegt sich schon seit Jahren zusammen mit seinen Vassalen Frankonien und Schwabien gegen Holland und dessen Vassalen Frisland und Zeeland. Karloman hätte lieber seinen Bruder begleitet anstatt im sinnlosen Rheinlandkrieg der geldgeilen Herrscher zu kämpfen, doch war desertierung mit dem Tode strafbar.

Nachdem der König und sein Gefolge gegen den Rat der Nixen die Milva überquerten, fing der erste Winterschnee im Bergland die Landschaft zu bedecken. Der Winter kam früher als erwartet. Nach einer kurzen Pause beschloss die königliche Führung noch schneller zu marschieren als ohnehin schon, da die kommende Schneedecke den hunderten von Gefolgsleuten noch schwer zu schaffen machen würde. Erst nach dem Sonnenuntergang kamen sie vor dem Toren von Betheria-ElHak. Diese Stadt war von zwergen bewohnt, doch waren nie für ihre Gastfreundschaft bekannt. Selbst Könige konnten nicht ohne weiteres diese Siedlung betreten. Die Waffen mussten während dem Ausenthalt abgegeben werden, hohe Passiergelder mussten gegeben werden und eine kurze zeitliche Frist musste eingehalten werden. Die Zwergenherrscher blieben mit dem König und dem Kern seines Kronrates. Die Hohen Herren mussten gemeinsame Zeit verbringen, da die Zwerge befürchteten, dass die Menschen Ränke gegen sie schmieden könnten. Die Königin verbrachte eine kurze Zeit mi ihrem Ehemann und den Notablen der Zwerge, sprachen über alle wichtigen Themen und Abmachungen, bevor er zum Bankett essen musste, so wie es die Sitte der Zwerge zu Monatsende verlangte. Um Mitternacht spürte der König, dass seine Gastgeber versuchten ihm zu besaufen, indem sie ihm aufdringen noch mehr sehr alkoholisiertes Bier zu trinken und war kurz davor die Nerven zu verlieren, da hinter jedem Mundschenken ein Kaufmann mit dubiosem Vertrag sein Glück versuchte, bis er langsam die Augen verschloss. Die Königin befahl den Rittern ihrem halbeingeschlafenen König ins Bett zu bringen und versprach den Kaufmännern morgen all ihre Verträge zu unterzeichnen. Manche wollten sie direkt unterzeichnet sehen und stellten sich dem König in die Queere. Ein Ritter der königlichen Leibgarde wollte schon das Langschwert rausziehen und ihm mit Ärger drohen. Sein düsterer Blick war schon ein schlechtes Omen. Die meisten Zwerge erkannten dies sofort. Die dümmsten Zwerge versperrten aber selbst dem kräftigsten, halbbetrunkenen Ritter dem Weg. Die Königin kam mit Tinte und einer Adlerfeder eilig zu den Kaufleuten, um ein tragisches Unglück zu verhindern. Nachdem die einst leere Stelle mit einigem Gekritzelt ausgefüllt wurde gab sie den Geldgeilen ihre Dokumente zurück. Ihre dummen Fratzen zogen Grimassen vor Freude, dann verzogen sie wieder das Gesicht, als sie bemerkten, dass die Königin nicht ihre Unterschrift oder jene ihres Ehemannes eintrug, sondern das Zeichen der Ungültigkeit. Sie wollten sich schon über den Kreis mit darin durchgezogenem diagonalem Strich beklagen, doch standen schon Ritter dazwischen, während der König ins Bett gebracht wurde. Aufgewacht von einem Albtraum und von Leuten, die von ihm etwas wollten, verließ König Karl am Morgengrauen die Zwergenstadt und ging mit seiner Gefolgschaft in einem Tunnel hindurch. Der Große Tunnel führte zu den Edelstein-Mienen in den umliegenden Bergen, sowie auch zum Tagebau vor dem verwunschenen Wald. Die Königin fragte dem Begleiter-Zwerg, warum das Königreich Thüringen Holz für Edelsteine mit den Zwergen umtauscht; sie haben schon einen ganzen Wald. Der Zwerg antwortete, dass es verboten sei diesen heiligen Wald abzuholzen. Die Jagt-Gottheit der Zentauren könnten den Zwergen Unheil anrichten, wenn sie nicht davor von den Zentauren gejagt werden. Die Zwerge sind auch nicht zahlreich genug, um erfolgreich gegen die Zentauren Krieg zu führen. Darum herrscht ein Nicht-Aggressionspakt zwischen Zwerge und Zentauren. Am Ende des Grossen Tunnels angekommen sahen sie den verwunschenen Wald, der sich über ein riesiges Tal erstreckte, und spürten den eiskalten Wind an der Bergspitze. Das königliche Gefolge musste, so die Zwerge, der Lichtung entlang vom Berg bis zum See runtermarschieren. Die lächelnden Zwerge, die ihren Gästen herzlich alles Gute für ihre Reise wünschten, erschienen dem königlichen Ehepaar, dem Kronräten und die Ritter als sarkastische Schwindler. Der Anblick war schauderhaft. Der immer kälter werdende Wind peitschte wild den erschöpften und schlecht geschlafenen Gefolgsleuten in die Fresse. Am Horizont waren Berge zu sehen, die nicht einmal der tapferste Ritter erblicken wollte. Als auch noch komische Geräusche hörbar wurden, versetzte dies den letzten in der Gefolgschaft in Unmut. „Ich muss dadurch!“ dachte Karl als seine gleichzeitig seinen Speichel schuckte. Er tauschte Blicke mit seiner Frau und Königin, die mit ihrer Körpersprache und ihrem Anblick zusichern wollte: „Du wirst nicht alleine diesen Wald durchqueren.“ Mit einem nervösen kleinen Lächeln atmete Karl auf und befahl den Abmarsch. Kaum einer hatte nicht den Eindruck, dass sie durch höllische Geländer hereinmarschieren. Als es auch noch bei Mittagsstunde anfing zu regnen, glaubten sie unter den Tannenbäumen sich schützen zu können, doch der starke Regen brauchte so viel Schlamm mit sich, dass der König bis zu den Knien dort versank. Dazu war es bergab bei diesem Unwetter sehr leicht zu fallen. Einer der Ritter verletzte sich ich das Bein. Der Ritter Roederick war einer der loyalsten und kräftigsten Ritter, doch er fühlte sich so, als ob er mit seinem humpelnden Bein den Übergang der königlichen Gefolgschaft verlangsame. Der König weigerte gegen den eingebrachten Rat einen verletzen Gefolgsmann alleine zurückzuschicken. Roederick schämte sich da er glaubte seiner Pflicht nicht genüge zu tun. Als die Nacht einbrachte meldete sich also der verletzte Ritter zum Nachtdienst an. „Wir haben viel weniger zurückgelegt als gestern.“ dachte Roederick. Der König hat sein Lager nicht einmal am Fuß des Berges geschlagen. Den See im Herzen des Tals hat keiner, nicht einmal von weitem bemerkt. Das Jaulen der Wölfe, das Krähen der Raben und der rasende Sturm machten die Biester unbemerkbar, die am Proviant nagten. Als diese riesigen Nagetiere gesehen und verscheucht wurden, hatten die Ritter nur noch genug Proviant für maximal drei Tage. Noch schlimmer aber war die Tatsache, dass einer der Garderittern fast der rechte Arm abgebissen wurde. Roederick musste ihm diesen abschneiden, bevor sich die Infektion im ganzen Körper verbreitete. Ein weiterer Ritter hatte es indes geschafft zwei der Riesennagetiere zu töten und brat sie unter dem Lagerfeuer. Da der Ritter aber niemanden davon erzählte brachte ein streit aus und einer den Streithähnen verbrannte sich am Feuer. Als der König dies am Morgengrauen erfuhr wurde er zornig und befahl allen mit Höchstgeschwindigkeit das Tal noch vor der Abenddämmerung zu verlassen. Dazu wollte er niemanden seiner verletzten Ritter zurückschicken, da laut ihm ein König niemanden zurücklasse. Karl konnte aber nicht vorhersehen, dass die Zentauren es gerade auf diese abgesehen haben: mit einem Pfeilhagel töteten sie Roederick, Livolf und Lankastor. Sie umzingelten die Gefolgschaft und stürmten auf sie. Ihr Hinterhalt hatte sie alle ausgemerzt, wenn die Pikeniere nicht rechtzeitig in Formation geraten wären; mit langen Lanzen und Halbarden wehrten sie den Ansturm der Zentauren ab. Bis zum Fuß des Berges mussten sich alle in sechs Scharmützeln durchkämpfen. Andere magische Kreaturen griffen die Gefolgschaft an, nachdem die Zentauren erheblich dezimiert wurden. Alle Biestmenschen zum am Fuß des Berges die Gefolgschaftsmitglieder verspeisen wollten wurden niedergemetzelt. Nur die Zentauren galoppierten davon. Als die Gefolgschaft den See Kokytos letztlich erreichte war die Sonne fast untergegangen und im Nachhinein wurde eine entsetzliche Entdeckung gemacht: ein Drache lag gefangen am Seeufer. Vier Edelritter sind gestorben um ihn in verfluchte Ketten zu binden: Mikhael, Georg, Apoll und Perseys konnten nur zwei der drei Köpfe des Drachens abschneiden, während magische Kreaturen ihm in die Kettenfalle lockten.

(…) Nachdem der dreischwänzige Winterfuchs den ehemals dreikömpfigen Drachen ausgetrickst hat. Brachte der vierte Tag auf. An diesem Tag musste die Gefolgschaft das Tal verlassen, bevor noch mehr magische Wesen zu gefährlich wurden, doch der Ausgang wurde immer enger am Bergpfad, wo Trolle und ähnliche die Gefolgschaft piesackten. Oft bewarfen sie sie mit Steinen und Eisspitzen. Als die Gefolgschaft die Ausgangsschlucht durchquerte brachte Panik aus und im Tumult wurde viele Mitglieder verletzt, da ein falscher Alarm von Trollen ausgelöst wurde. Erschöpft und verärgert über den Zustand der Reise musste das königliche Gefolge die Zelter aufschlagen und Wachen aufstellen als es Nacht wurde. Das Gefolge hatte den verwünschten Wald immer noch nicht verlassen und ein dichter Nebel machte die Nacht noch unheimlicher. Am fünften Tag musste der König schockiert feststellen, dass Verzweifelte sein Lager desertierten. Die aufgegessenen Leichen der Deserteure wurden am selben (fünften) Tag gefunden.

„Wir haben noch drei Tage, sagte die Königin zum König, bevor die Magyaren die Hauptstadt Praha erreichen.“ Und gerade der größte Berg des Gebirgslandes musste dafür überquert werden, denn alle anderen Wege würde zu lange dauern. Die Verzweiflung und der Frust haben ihrem Zenit erreicht als die Gefolgschaft vor dem Königsberg stand und an dessen Fuß sich die Haare sträubten. Die tapfersten Ritter wurden blass wie Schnee und der Schneesturm verjagte selbst Riesen und Trollifanten vom Königsberg. Einer der Ritter meinte Hoffnung sei das Lotos für den Zenit zu erklimmen, um nachher umso tiefer zu fallen. Die Königin antwortete ihm, dass nur mit Hoffnung und Glaube überhaupt etwas erreicht werden kann und, dass niemand jetzt das Recht habe ihren Pflichten den Rücken zu kehren. Mit ganzer Kraft schaffte die Gefolgschaft vom Königsberg nach Praha.

Hastig wurde Karl gekrönt als die Magyaren schon in Schlachtformation vor Praha marschierten. Der Großkhan der Magyaren dachte Praha würde kapitulieren und geplündert werden wie Moravien, Slawonien, Kärtnien, Carinthien, Schlesien, Karpatien und Transsylvanien. Die Böhémier waren aber entschlossen sich auf eine lange Belagerung vorzubereiten. Beindruckt vom Mut der Böhémier und der Verstärkung der Thüringer beschlossen die Magyaren zunächst eine Belagerung zu planen, dann kamen Spione und inoffizielle Diplomaten ins Spiel, die versuchten die Berater des Khans zu überzeugen, lieber andere reichere Länder zu überfallen, während die Böhémier und Thüringer sowieso bereit sind Tribut zu zahlen. Im Geheimen musste Karl dem Khan viel Gold und Silber zahlen, damit er auf dem Papier bis zu 15 Jahre Frieden erhoffen könnte. Nachdem die Magyaren, Polskanien, Lithuanien, Ruthenien, Galizien und Volhonyien überfielen wanten sie sich der Doppelmonarchie Thüringen-Böhémien zu als sie nach 15 Jahren keinen Tribut zahlen wollten, aber bis dahin in Heer aufstellen konnten, dass den Magyaren schließlich am Tannenberg besiegte. Der Grosskhan fiel im Zweikampf gegen die Generalissima Tochter des König Karls. Die junge Heeresführerin wurde unterschätzt, doch selsbt auf offenen Feld wo die magyarischen Reiter am stärksten waren, konnten sie die Manöver der Gegner nicht geschickt stoppen. Sogar die Verstärkungstruppen, die Infanterie der Magyaren und ihre Verbündete, waren in eine Falle gelockt worden. Als die Sonne nach der Schlacht unterging wurden nie wieder magyarische Reiterhorden in Böhémien gesichtet. Die Zeit des Khanats der Magyaren war zu Ende. Prinzessin Theophania wurde nach ihrem Sieg von ihren Truppen zur triumphierenden Siegerin aufgerufen. König Karl plante einen langen Krieg zu führen und sammelte noch Söldner und Proviant, ordnete Evakuationen an und erklärte vor seinem Kronrat und Hofstatt im Thronsaal offiziell den Krieg … wenige Stunden bevor Theophania ihn de facto beendete. Theophania hatte es sogar geschafft die alten Grenzen – bis zu den Bergen und Flüssen – wiederherzustellen. Die 18-jährige wurde nach ihrem triumphalen Empfängen in Praha und Ehrenford das Oberkommando über alle Heere des Vereinigten Königreichs von Thüringen und Böhémia verliehen.

„Hoffnung und Glaube sind die Räder ganzer Völker und aller Leute.“

„Hoffnung gibt nur durch den Glauben … und der Glaube ist … wie die Sonne; alles wird dadurch die Welt so gesehen, wie wir sie nun mal sehen, auch wenn gerade die Sonne selbst das schwierigste zu sehen ist. Der Glaube übersteigt jede Vernunft mit ihrem Wissen, da der Glaube gegeben ist aber nie wirklich erklärbar ist. Eine Erkenntnis, die nicht erklärbar ist, ist indes keine Erkenntnis.“

Die Berater waren anfangs misstrauisch gegenüber der Königin. Der eine war Xenophob und der andere Misogyn. Spätestens als sie sahen, dass die Königin ihren Ehemann überzeugte die Krone Böhémiens zu akzeptieren, obwohl er wusste, dass die Entscheidungen sehr schwer und folgenreich sein werden, sowie das Tragen einer solchen Verantwortung fast unmöglich auszuhalten sei. Das Pflichtgefühl, dass Karl seit Kindheit an eingetrichtert wurde, war sehr stark und half ihm nicht rückgradlos zu sein, sondern im Gegenteil mit voller Entschlossenheit bereit zu sein bis an Ende der Welt zu marschieren. Karl glaubte, er sei auf die Welt gekommen um seine Pflichten als Kronprinz und König zu erfüllen. Der Khan der Magyaren glaubte er sei auf die Welt gekommen, um sie zu erobern und zu tun was ihm gefällt. Überhaupt war es in Thüringien, Zeeland, Holland, Friesland, Rheinland, Frankonien, Böhémien und vor allem Bavarien völlig verboten einen verrückten oder sonst wie ungeeigneten Prinzen zum König zu krönen. Dieser Verbot hinderte einen übermächtigen Fürsten nicht die Macht zu ergreifen, doch gab es schon einige Fälle, wo die Kronräte Könige lebenslänglich unter der Regentschaft eines kompetenteren Familienmitglieds gestellt haben, sowie Kronprinzen per Vertrag öffentlich gezwungen haben nicht ohne ernste Beratung ihres Kronrates jegliche Entscheidung zu fällen. In den vier Königreichen gab es nur zwei Kronprinzen, dem die Krone vom Kronrat verwehrt wurde, einer davon wurde per Testament enterbet und ein weiterer durch eine allgemeine Unzufriedenheit innerhalb der Bevölkerung, welche einem Staatsstreich ermöglichte. Ein Fürst in Bavarien lehnte die Krone nach dem Tod seines Vaters zum Gunsten seines jüngeren Bruders ab aus Angst, dass er durch seine Ausschweifungen als König noch unbeliebter werden würde.

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