Kapitel I: Valerio
Valerio war Mitglied einer Bruderschaft, die sich gegen den König Manfred von Mallordt verschwörten. Der Umsturz war erfolgreich, doch das Land, mit Ausnahme der Hauptstadt zerfiel in ein unbändiges und blutströmendes Chaos. Nachdem ein neuer König gekrönt wurde verlies Valerio die Bruderschaft und zwang jeden seiner ehemaligen Kameraden den neuen König anzuerkennen oder das Königreich zu verlassen. Er hasste den neuen König, doch wollte er nicht, dass selbe Unrecht erleben, dass sich während dem interregnum ereignete. Seine Ideale von Freiheit wurden dadurch erschüttert, als der Pöbel einen Krieg von aller gegen alle führte. Valerio stieg zum Kommandanten ganzer Einheiten auf und pochte mehr auf Recht und Ordnung als die königlichen Minister. Als barbarische Horden eine Invasion starteten, kämpfte dann Valerio wieder als Freiheitskämpfer und verinnerlichte seine alten, bzw. wiedergewonnenen Werte. Gegen den Willen der Staatskriche entschied er sich das Leben zu nehmen, als er physisch und physisch nicht mehr in der Lage war sich selbst zu versorgen. Er wollte als Freier sterben und nicht unter der Obhut der launischen und jähzornigen Tutoren geraten.
Kapitel II: Varro
Seine besten Schwerter vererbte Valerio seinen ehemaligen noch verbliebenden Gebrüder, mit der Bedingung damit die Freiheit und Gerechtigkeit im Königreich zu verteidigen. Diese Bande illegaler und selbsternannter „Rächer“ gerieten in den Konflikt mit korrupten Ritter. Varro und seine Mitstreiter wurden nie gefangen genommen, doch sie stritten oft untereinander und waren kaum diszipliniert; dies führte oft zu Rückschlägen, weswegen noch mehr Zwist die Bande heimsuchte. Nach zehn Jahren trennten sich viele. Die jüngeren gründeten Familien, die älteren verkauften ihre Schwerter als sie sie nicht mehr benutzen konnten und Essen und Unterkunft benötigten. Varro hingegen stieg ähnlich wie Valerio ganz oben auf: zuerst in der Armee, dann in der Verwaltung und wurde Teil des regierenden Rats seiner Heimatstadt. Er brachte gerade diese Ratsmitglieder und den Bürgermeister kurz vor seinem Tod zu Fall und verteilte ihre erbeuteten Reichtümer an jene, die am Rande des Verhungerns lagen.
Kapitel III: Waldemar
Nachdem die katastrophale Hungersnot in der Stadt in extremis vermieden werden könnte, schrieb der Chroniker Waldemar genannt „der Vielschreiber“ über den Umsturz des Stadtrates, sowie über die geheime Bruderschaft. Sein posthume veröffentlichtes Werk wurde viele Jahrhunderte lang verboten oder geheim gehalten. Die etwa dreihundert Seiten des Werks sind nur in raren Exemplaren ganz erhalten. Der Titel seiner Schrift ist allerdings bis heute unbekannt. Kaiserliche Akademiker wollten deswegen die Schrift Miles et rebellare nennen: Der Soldat und der Rebell.
Julien Sita, 7. Oktober 2021.


