Die Zukunft der Lebensweisen und Ideologien

Eine grobe Skizze über die Zukunft Europas zu zeichnen wäre zu spekulativ, da das moderne Zeitalter kaum vorhersehbar ist. Trotzdem ist es wichtig sich jetzt Gedanken zu machen was überhaupt geschehen könnte. Als Orientation sollten dazu unsere Grundwerte dienen. Allerdings muss man sich auch darauf gefasst machen, dass es in der Zukunft auch Umwertungen von Werten geben kann.

Die Ökologie wird in meiner Zukunftsvision als erste Grundlinie gelten, denn das was der Mensch Umwelt nennen ist die Bedingung für sein Überleben. Die Klimakrise ist eine der mehreren ökologischen Krisen, die vermutlich eine energische Politik gefolgt oder gefordert von einer robusten Bürgerbewegung in Ansätzen gelöst werden könnte. Wäre die Klimakrise einmal gelöst, könnte sie dazu ermutigen andere Umweltkrisen zu überwinden; dies könnte die Mentalität der Zukunft werden.

Die Völker in Europa werden sich entscheiden müssen ob sie liberal oder illiberal leben und regiert werden wollen. Auch in der kontinentalen Geopolitik muss auch entschieden werden ob die Europäer an die Europäische Union noch glauben werden, den status quo wollen oder sie lieber sich im russischen Einflussgebiet oder der Anglosphäre nähern wollen, oder sogar für eine Art Kleinstaaterei durch Unabhängigkeitsbewegungen sorgen wollen. Der französische Präsident Emmanuel Macron scheint indes den Traum eines europäischen Nationalstaates zu haben. In Westeuropa scheint die Überzeugung der europäischen Bürgerschaft weitreichender zu sein als in anderen Orten Europas; also wird diese Idee nicht so einfach überall zu verwirklichen sein. Jedenfalls wird es zu geopolitischen Spannungen kommen: illiberale und totalitäre Staaten haben sich Eurasien immer stärker verbündet. Auch Autokratien, die früher verfeindet waren, wollen den Einfluss des Liberalismus und auch damit jene der USA und der EU aus Eurasien eindämmen. Zuletzt auch in Afrika, wo nach 30 Jahren wieder zunehmend Militärregierungen an die Macht kommen und diese unter dem Einfluss Russlands und Chinas stehen.

Die eurasischen Autokratien haben alle verschiedene Ideologien und oft haben sich Alleinherrscher mit ähnlichen Ideologien zerstritten, weil der Machthunger zu groß war. Werden etwa die vielen kleinen Staaten Eurasiens in Zukunft akzeptieren unter den Einfluss eines oder einiger weniger Staaten zu stehen?

Dazu hat Gebilde um Afro-Eurasien so viele Kulturen, die durch die veränderten Umstände schneller mutieren. Der politische Islam, der Neonationalismus, den Verschwörungs- und die Woke-Kultur sind alle Ideologien Einfluss auf die Kulturen haben können. Indes hat das christliche Dogma scheinbar an Bedeutung verloren und während in der Woke-Kultur jene privilegiert werden die sich beleidigt fühlen, haben auch Christen verlernt zu verzeihen, so wie sie im „Vater Unser“ auch gebetet haben. Wer sich beklagt Kulturelemente zu verlieren, muss m.E. zunächst Wertekonservativ denken, also daran denken, dass die Rituale und sonstige Strukturen nicht wichtiger als die Werte, die sie verkörpern. Dazu muss auch für den Zusammenhalt innerhalb und außerhalb der Kulturen gesorgt werden, damit die Koexistenz zwischen den Kulturen möglich wird.

Seit den 1980er Jahren wurden Wirtschaftshierarchien gebildet, wobei die sozialen Ungleichheiten zunehmend verschärft werden. Auch diese Spannungen müssen gelöst werden, denn soziale Unruhen werden fast unvermeidbar wenn der Reichtum einer Nation fast ausschließlich in der Hand der Elite befindet und sich die Lage des Prekariats auch noch zunehmend verschlechtert. Die Veränderung in der Kultur werden auch durch Veränderungen in der Wirtschaft erfolgen, sowie unsere Werte und Lebensweisen beeinflussen. Wer weiß was die Situation und das Bild des Individuums, sowie der alten und neun Institutionen in 50 oder 100 Jahren sein wird?

Die neuen Akteure der Geschichte werden vermutlich auch künstliche Intelligenzen werden. Humanoide Mutanten vermutlich nicht in diesem Jahrhundert. Unsere Spezies Homo sapiens sich weiterentwickeln oder aussterben.

Julien Sita, 21. Februar 2022.

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